Tuggen weist zwei Zentren auf: Das historische Tuggen auf der einen Seite mit seinem dörflichen Charme, auf der anderen Seite das neue Zentrum Änneda, welches seit der Linthkorrektur stetig ge-wachsen ist und mit einer neuen Zentrumsbebauung erweitert wird. Als Mittelpunkt des historischen Zentrums entsteht ein Dorfplatz für die Bevölkerung als Treffpunkt, Markt- und Festplatz. Durch eine übergreifende Gestaltung werden weitere herausragende Gebäude wie die Kirche, das Schulhaus oder das Haus zum Schlüssel in den gleichen Kontext gesetzt.Das neue Zentrum Änedaa auf der anderen Seite der Alth Linth hat dahingegen einen modernen, ur-banen Charakter im Zusammenspiel mit den prägenden Bauten der Tulux. Eine moderne Piazza bil-det das Gegenstück zum Dorfplatz. Wiederkehrende Gestaltungselemente verbinden den Dorfplatz mit der Piazza, wobei beide Orte ihre Eigenständigkeit und Identität behalten.
Der Dorfplatz ist der zentrale Ankunftsort und Mittelpunkt des Dorflebens. Er bietet Aufenthaltsorte für Jung und Alt, im Grünen oder auf dem offenen Platz, schattig oder sonnig, für Einheimische und Besucher. Der Einbezug der Post-Parzelle eröffnet das grosse gestalterische Potenzial, einen grosszügigen, offenen Begegnungsort auf dem Dorfplatz zu schaffen. Dort, wo der Platz nicht von Gebäuden gefasst wird, bilden Baumreihen einen grünen Rahmen. Blütenreiche Staudenpflanzungen rahmen die Baumreihen. Vor dem Gasthaus Löwen lädt ein Kiesplatz unter dem schattenspendenden Kastanienbaum zum Verweilen ein. Direkt daneben plätschert das Wasserspiel. Wasser war in Form des Tuggenersees und der Lage Tuggens an wichtigen Wasserwegen über lange Zeit ein wichtiges Element im Dorf. Ein lebendiges Wasserspiel auf dem Dorfplatz soll daran erinnern.Eine Natursteinpflasterung leitet bis auf den Gallusplatz. Diese ist eine zeitgemässe Interpretation ei-nes fliessenden, ungerichteten Belags, der Bezug nimmt auf die frühere, unbefestigte Bodenbeschaf-fenheit. Der gleiche Belag begleitet den Fussweg vom Dorfplatz hinauf zur Kirche und zum Schulhaus, wel-cher an vorhandenen oder wieder ergänzten Gärten entlangführt. In der Zürcherstrasse leitet der Weg am alten Gemeindehaus vorbei bis zum Haus zum Schlüssel, im Süden bis zu den Torplätzen, die den Eingang in den historischen Dorfkern markieren. Möglichst viele Flächen im Dorf werden versicke-rungsfähig oder begrünt ausgebildet. Artenreiche, insektenfreundliche Staudenfläche und heimische Laubbäume erhöhen die Biodiversität. Parkierungsflächen werden wo immer möglich begrünt. Die al-terungsfähigen Grossbäume sowie zahlreichen Strassenbäume bedingen eine höhere Beschattung als auch Verdunstung und verbessern somit das Mikroklima im Ort nachhaltig.