Das ehemalige Firmengelände der ENKA-Werke bietet der Stadt Kelsterbach die Möglichkeit sich in direkter Nähe zum Stadtzentrum und zum S-Bahnhof weiterzuentwickeln und die Stadt stärker als bisher dem Main zuzuwenden. Mit Wohn- und Gewerbeflächen entsteht hier ein vitales Quartier, das die Verbindung der Stadt zum Viertel Niederhölle und damit dem angrenzenden Mainufer als Naherholungsgebiet und überregionaler Grünverbindung herstellt.
Der neue Quartiersplatz – der Graf-de-Chardonnet-Platz – erhält in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung. Er verknüpft das neue Wohnquartier mit den Einzelhandels- und Gewerbeflächen. Mit den denkmalgeschützten Bauten der ehemaligen ENKA-Hauptverwaltung, des Kantinengebäudes und des Sozialgebäudes, die den Platz auf drei Seiten flankieren, stellt der Platz sichtbar die Verbindung zur Geschichte des Gebietes her und wird zum Identifikationsort des neuen Quartiers.
Der Platz erhält einen einheitlichen Belag aus Asphalt, der die industrielle Geschichte des Ortes widerspiegelt. Stahlbänder als Referenz an die kurzzeitige Nutzung als Waggonfabrik gliedern die Platzfläche. In freier Setzung locker über den Platz verteilte Schnurbäume (Sophora japonica) kontrastieren mit ihrem malerischen Wuchs die Strenge der Industriebauten und zaubern mit ihrem gefiederten Laub ein lockeres Spiel aus Licht und Schatten auf die Platzfläche und erzeugen dabei eine hohe Aufenthaltsqualität auf dem Platz.
Mit dem ENKA-Pavillon erfolgt eine Schwerpunktsetzung im nord-östlichen Platzbereich. Als filigrane Pergola-Konstruktion schafft er einen Aufenthaltsort und stellt den räumlichen Rahmen für die Freiluft-Ausstellung zur Geschichte des ENKA-Geländes und Kelsterbach als Industriestandort dar. In seiner Bauweise wird in poetischer Art und Weise auf die Geschichte des Gebietes als Produktionsstandort für Garne aus Kunstseide Bezug genommen.