Das Projekt sieht eine sanfte Weiterentwicklung der konzeptuellen und atmosphärischen Qualitäten vor. Es unterstreicht durch ordnende Eingriffe die vorhandenen Qualitäten und die historisch gewachsene Grundanordnung: Die Gräberfelder werden präzise gefasst, die räumlich wirkende Bepflanzung auf der Basis des alten Baumbestandes weiterentwickelt.
Der Kapellenplatz wird von Rabatten und Gräbern befreit, was eine neue grosszügige Situation schafft und den Bezug der einzelnen Friedhofbereiche untereinander klärt. Er wird zudem leicht vergrössert und mit einer Natursteinpflästerung aufgewertet, so dass er auch grösseren Trauergemeinden genügend Platz bieten kann. Drei stattliche Bäume spenden lichten Schatten und unterstreichen die Bedeutung der Kapelle als Kern der Anlage und die des Platzes als Zusammenkunftsort.
Attraktiver gestaltet wird auch die Eintrittssituation auf der Parkplatzseite: Die beiden bestehenden Eingänge werden geschlossen und ein neues, auf die historische Mittelachse der ältesten Gräberfelder ausgerichtetes Tor erstellt. Das Hochkreuz und dessen Gegenüber, das Kruzifix an der Aussenwand der Kapelle, erfährt dadurch eine angemessene Inszenierung. Gleichzeitig stärkt die Schliessung der beiden Nebeneingänge die Einfriedungswirkung der Mauer.
Die Bestattungsarten werden neu und einfach geordnet: Die beiden nordwestlichen von der Kapelle dominierten Friedhofbereiche dienen wie bisher der Erdbestattung; der jüngere südöstliche Bereich nimmt die wachsende Zahl an Urnengräbern sowie neu auch das Gemeinschaftsgrab auf. Das Entwicklungskonzept sieht für die Erd- und Urnengräber weiterhin individuellen Grabschmuck im Rahmen der aktuell geltenden Friedhof- und Grabmalreglementierung vor.
Die Sammlung historischer Grabmäler bleibt entlang der Friedmauer bestehen, wird aber in eine regelmässigere und zeitlich und stilistisch korrekte Anordnung gebracht. Ein Spaziergang um die Gräberfelder wird zu einer Zeitreise durch drei Jahrhunderte Bestattungskultur. Die Stationen des Kreuzwegs, eines weiteren wichtigen Elements des Friedhofs, erhalten untereinander regelmässige Abstände und werden immer gleich nahe an den Wegrand gesetzt.