Wir planen die Erweiterung des Schulhauses Breitfeld als einen Ort des Quartiers, als ein Möglichkeitsfeld nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern für die Gesamtheit der Bewohnerinnen und Bewohner der Breitsch. Das Raumprogramm birgt das Potenzial, das Haus als einen urbanen «Quartiersaktivator» zu denken, welcher von 6:00h morgens bis 22:00h abends in Betrieb ist. Die hybride Nutzung des Schulhauses und die Öffnung des Areals für die Öffentlichkeit bieten die Chance auf einen Quartierstreffpunkt, der immer belebt ist und somit vielleicht die Idee der Stadt am besten verkörpert. Die Schulanlage wird heute durch die umlaufende Einfriedung mit Mauern sowie die eindrucksvollen Baumreihen geprägt, welche das Areal zum Strassenraum hin klar abgrenzen und es als «Insel» im Quartier erscheinen lässt. Die randbegleitenden Bäume und die existierenden Bauten gliedern das Areal heute in drei Aussenräume unterschiedlicher Grösse und Qualität: die «grosse Spielwiese», den «Platanenhof», und den «zentralen Schulhof. Das Prinzip von Rahmen und Hof wird mit vorliegendem Projekt beibehalten und weitergeführt, indem wir das Volumen der erweiterten Schulanlage Breitfeld derart in das bestehende Ensemble integrieren, dass besagte drei Aussenräume erhalten bleiben.
Über die Arealzugänge wird man auf den zentralen Schulhof geführt, der als Verteiler in die umliegenden Schulgebäude dient: rund um den Hof gruppiert sich eine Vielzahl von Eingängen in das bestehende Schulgebäude und auch der künftige Neubau wird von hier erschlossen. Der Schulhof wird somit zum zentralen Ankunftsort und Treffpunkt innerhalb der Schulanlage. Gleichzeitig ist der zentrale Hof auch Pausenraum und Spielplatz für die Schülerinnen und Schüler. In die Hartfläche, über die die Gebäude erschlossen werden, wird eine multifunktionale, von einem Baumhain beschattete Ruderalfläche integriert. Eine Erlebnislandschaft aus Hügeln, unterschiedlichen Naturmaterialien, Bäumen und Sträuchern lädt zum Entdecken ein.
Der gesamte Aussenraum wird nach dem Schwammstadtprinzip gestaltet: mit einem sickerfähigen Hartbelag auf dem Pausenhof, den grosszügigen Ruderal- und Grünflächen mit flachen Mulden zur Versickerung sowie den Pflanzbereichen für die Baumreihen. Das Regenwasser wird in die Baumstandorte geleitet, steht dort den Bäumen zur Verfügung oder versickert. Auf dem Schulareal entsteht eine grosse Vielfalt an Lebensräumen, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, mit verschiedenen Vegetationen, Materialien und Atmosphären in Berührung zu kommen. Gleichzeitig bieten wilde und weniger genutzte Bereiche wie die Hecken und Staudenfluren an der Mauer Rückzugsorte für die Stadtfauna. Es werden einheimische, standortgerechte, sowie biodiversitätsfördernde Pflanzen und Ansaaten verwendet. Zahlreiche neue, klimaangepasste Stadtbäume sowie die Bestandsbäume spenden Schatten auf dem gesamten Areal. Die Massnahmen für eine höhere Biodiversität, intelligentes Regenwassermanagement und einen klimaangepassten Aussenraum sind selbstverständlicher Teil des Aussenraums und stärken dabei die Aufenthaltsqualität und den Erlebniswert des Areals.